Während der Torre Course, Sergio Garcias Erstdesign, Mitte 2025 eröffnet wird, empfängt der Dunas Course seit Oktober 2023 Golfer aus aller Welt. Der von David McLay-Kidd konzipierte Par 71-Platz hat sich binnenkürzester Zeit in der Weltspitze etabliert. Bei den World Golf Awards 2023 wurde der Platz zum besten Neudesign der Welt – und natürlich auch Europas –gekürt, 2024 erklomm er gar die Pole Position als bester Golfplatz weltweit.
Mit seinen sechs Teeboxen spielt sich der Platz zwischen 3.847 und 6.646 Metern. Zur Begrüßung erhalten Golfer eine befüllbare Trinkflasche, denn Nachhaltigkeit wird auf der gesamten Anlage großgeschrieben.
Das Design von McLay-Kidd ist anspruchsvoll und würde mit seinen ausgeprägten Bunkern und Waste Areas auch in die Region rund um Pinehurst oder den australischen Sandbelt passen. Daher fordert der Platz den Spielern und Spielerinnen das gesamte Schlagrepertoire und ein gutes Course Management ab – oft kann man den Platz mit seinen zahlreichen Höhenunterschieden erst ab der zweiten Runde genießen und die passende Spielstrategie anwenden.
Wer den Platz zum ersten Mal spielt, ist oft von den riesigen Grüns beeindruckt. Gleich an der ersten Bahn misst es satte 25x44Meter – und natürlich nutzt der Architekt dies für anspruchsvolle Ondulierungen. Meiden sollte man die oft tiefen, vorne hochgezogenen Grünbunker.
Einzelne Bahnen auf diesem außergewöhnlichen Platz hervorzuheben, ist kaum möglich. Zu abwechslungsreich sind die Herausforderungen. Teils kann man das Gelände für sich zu nutzen. Das zeigt sich beispielsweise an Bahn 6, einem Par-3, dessen Hügel neben dem Grün dafür sorgen können, dass der Ball auf das Kurzgemähte rollt. Bahn 7, ein kurzes Par-5, ist ebenfalls hervorzuheben, denn hier spielt man fast von Beginn an gegen die Geländeneigung, zudem wird das erhöhte Grün rechts und hinten durch eine riesige Waste Area eingerahmt.
Überhaupt nutzt Architekt McLay-Kidd den sandigen Boden gerne, um den Platz fast wüstenartig erscheinen zu lassen. Oft muss man sich entscheiden, ob man lieber den kürzeren Weg mit dem Risiko von Bunkern und Waste Areas spielen möchte, oder den etwas weiteren Weg um diese herum wählt.
Ein Beispiel hierfür ist die zunächst deutlich bergab führende dreizehnte Bahn, ein langes Par-4. Spielt man vom Tee geradeaus, lauern Waste Area und Bunker Richtung Fahne – spielt man vom Tee zunächst nach rechts, wird die Bahn noch länger, aber auch weniger sandreich.
Beim anschließenden Par-5 kommt es darauf an, die quer im Fairway platzierten Bunker zu meiden. Bahn 16 ist ein eher kurzes Par 4 als90-Grad-Dogleg, führt im zweiten Teil jedoch mächtig bergauf. Höhepunkt ist das letzte Par-3 an Bahn 17, bei der das quer liegende erhöhte Grün über eine Waste Area angespielt wird.
Der Dunas Course gehört zweifellos zu den schönsten Plätzen der Welt, gemeinsam mit seinem „jungen Bruder“ Torre Course lohnt sich die Reise nach Portugal um so mehr. Man darf auf die weitere Entwicklung dieses Mammutprojekts gespannt sein – derzeit kann man den Platz noch weitgehend frei von Immobilien entlang des Kurses genießen.
Michael Althoff