Für Bernhard Langer schließt sich beim Masters Tournament 2025 ein Kreis. Genau 40 Jahre nach seinem ersten triumphalen Sieg in Augusta tritt die deutsche Golfikone ein letztes Mal als aktiver Spieler bei diesem prestigeträchtigen Major an. Seine Gefühlslage beschreibt er als "bitter sweet" – eine Mischung aus Vorfreude und dem Wissen, dass die Zeit für den Abschied gekommen ist. "Der Platz ist sehr, sehr lang geworden, ich werde immer ein bisschen kürzer in dem Alter und habe einfach keine Chance mehr zu gewinnen", erklärt Langer offen seine Entscheidung.
Trotz der Wehmut möchte Langer die Woche in vollen Zügen genießen, nicht nur auf dem Platz, sondern auch mit seiner Familie, die zahlreich nach Augusta gereist ist. Sein sportliches Ziel ist bescheiden, aber ambitioniert: "Mein großes Ziel ist, den Cut zu schaffen, aber die Chancen sind sehr, sehr gering." Sollte ihm dies gelingen, würde er seinem Freund Fred Couples den Rekord als ältester Spieler, der je den Cut beim Masters geschafft hat, wieder abnehmen – ein Ansporn, für den er aber "nahezu perfekt spielen" müsste.
Rückblickend erinnert sich Langer an die Hürden seiner frühen Karriere, als die Qualifikation für Europäer extrem schwierig war. Die Freude über die erste Einladung 1982 nach dem Gewinn der Order of Merit 1981 war riesig: "Das war etwas, worauf ich mich wochenlang, monatelang gefreut habe." Sein erster Sieg 1985 katapultierte ihn in eine neue Sphäre – "Du bist jetzt ein Majorsieger", doch der zweite Triumph 1993 war für ihn persönlich vielleicht noch bedeutungsvoller, da er bewies, kein Eintagsflieger zu sein und als gläubiger Christ am Ostersonntag gewann. Diese Erfolge trugen maßgeblich dazu bei, Golf in Deutschland populärer zu machen.
Eine Konstante in seiner Karriere ist die Partnerschaft mit Mercedes-Benz, die fast ebenso lange währt wie seine Masters-Teilnahmen. "Mercedes-Benz baut die besten Autos der Welt. Ich war einer der besten Spieler der Welt, ‚both made in Germany‘", beschreibt Langer die Synergie. Als besondere Ehre zu seinem Abschied überraschte ihn die Marke mit einer maßgeschneiderten S-Klasse in Masters-Grün. "Es war eine tolle Überraschung... Sehr detailliert, typisch Mercedes-Benz, einfach perfekt", schwärmt Langer. Dieses Unikat wird er während der Turnierwoche stolz fahren. "Es bedeutet mir unglaublich viel... Dass Mercedes-Benz mich hier begleitet und mich mit diesem besonderen Fahrzeug ehrt, macht diesen Moment noch unvergesslicher", fügt er hinzu, wie auch in der offiziellen Pressemitteilung zitiert.
Mit Blick auf die Konkurrenz sieht Langer viele potenzielle Sieger, darunter Scottie Scheffler, Rory McIlroy und Jon Rahm. Besonders hebt er seinen jungen Markenbotschafter-Kollegen Ludvig Åberg hervor: "Ludvig ist ein Ausnahmespieler" und traut ihm zu, eines Tages das Green Jacket zu gewinnen.
Auch wenn dies sein letzter Auftritt als Spieler ist, wird es kein endgültiger Abschied von Augusta sein. "Ja, ich werde natürlich den Wettkampf vermissen und auch den Platz zu spielen", gesteht Langer, verspricht aber: "Ich habe vor, mit Sicherheit noch viele Jahre zurück zu kommen zum US Masters." Die Golfwelt wird Bernhard Langer auf den Fairways von Augusta vermissen, doch sein Vermächtnis und seine Verbindung zum Masters bleiben bestehen.
Titelbild: Bernhard Langer vor seiner neuen Mercedes Benz S-Klasse. (Foto: Mercedes Benz)